Sport, Politik, der nächste James Bond und weiße Weihnacht – prinzipiell lässt sich auf alle Ereignisse mit ungewissem Ausgang wetten. Das Grundprinzip bei jeder Wette: Je unwahrscheinlicher ein Ereignis, desto höher der mögliche Gewinn. Aber was sind die typischen Wettarten, was genau sagt eine Wettquote aus und was zählt überhaupt als “weiße Weihnacht”?
Eine Wette platzieren – Welche Wettarten gibt es?
Wer bei einem Buchmacher, in einem Wettbüro oder online eine Wette platziert, wettet darauf, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt oder nicht eintritt. In der einfachsten Form ist dies eine Einzelwette, bei der man nur auf ein Ereignis wie etwa einen bestimmten Spielausgang beim Fußball wettet. Die Kombiwette umfasst mindestens zwei Einzelwetten und diese Wette kann nur gewonnen werden, wenn alle darin enthaltenen Einzelwetten richtig getippt werden. Eine Systemwette beinhaltet wiederum mehrere Kombiwetten. Bei Systemwetten ist das Risiko etwas minimiert, da die darin enthaltenen Tipps nicht alle stimmen müssen um zu gewinnen, sondern jeder einzelne gewonnene Tipp ausgezahlt wird.
Die Weihnachtswetterwette ist eine typische Einzelwette. Gewettet wird auf das Ereignis Schnee (oder kein Schnee), so wie beispielsweise auf den Gewinner (oder Verlierer) eines Tennismatches gewettet wird.
Was ist die Wettquote?
Die Quote ist das zentrale Element einer Wette. Sie bestimmt, wie viel man bei einer Einzelwette gewinnen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wettquote anzugeben. In Europa ist es üblich, die Wettquote als Dezimalzahl anzugeben. Die Dezimalzahlen wie 1.2, 2.05 oder auch 6.0 werden einfach mit dem Wetteinsatz multipliziert und man erhält den Bruttogewinn. Zieht man vom Bruttogewinn den Wetteinsatz ab, erhält man den Reingewinn einer gewonnenen Wette.
Beim Wetten geht es immer darum, wie wahrscheinlich ein Ereignis ist. Anhand der Quote lässt sich direkt ablesen, für wie wahrscheinlich der Wettanbieter dieses oder jenes Ereignis hält. Eine imaginäre Wettquote von 1.0 bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis bei 100 % liegt, während die Wahrscheinlichkeit bei einer Quote von 2.0 bereits auf 50 % gesunken ist. Im obigen Beispiel des Männersports Damentennis sagt der Wettanbieter also indirekt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Maria Marfutina gewinnt, schätze ich auf knapp unter 50 %.
Generell gilt: Je wahrscheinlicher ein Ereignis ist, desto niedriger ist die Wettquote. Je unwahrscheinlicher ein Ereignis ist, desto höher ist die Wettquote und desto mehr Gewinn ist möglich.
Wie wird die Wettquote bestimmt?
Es werden grundlegend zwei Faktoren ausgewertet, um die Quote für eine Sportwette festzulegen. Zum einen wird zurück geschaut und es werden Statistiken über vergangene Spielergebnisse analysiert. Zum anderen werden aktuelle Einflüsse betrachtet, was vom Tabellenplatz einer Mannschaft bis hin zu Verletzungen einzelner Spieler reicht. Welche Informationen außerdem in die Quote einfließen und wie sie gewichtet werden, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter, weshalb die Wettquoten für ein und dasselbe Sportereignis in gewissem Maß voneinander abweichen. In Bezug auf die Favoritenrolle, also den vermuteten Gewinner, stimmen die Anbieter aber meist überein.*
Bei Wetterwetten stehen ebenfalls historische und aktuelle Daten zur Verfügung, mit denen die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Ereignis berechnet wird. Speziell für die weiße Weihnacht lässt sich statistisch auswerten, an wie vielen Weihnachtstagen es seit Beginn der Wetteraufzeichnung am jeweiligen Ort geschneit hat. Zusätzlich stehen aktuelle Wetterdaten zur Verfügung, aus denen berechnet wird, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für Schneefall am Weihnachtstag ist.
Wettbedingungen bei der Weihnachtswetterwette
Bei Onlineanbietern wie Paddypower, WilliamHill oder Ladbrokes kann man wetten, ob beispielsweise Berlin, New York oder London weiße Weihnachten erleben. Dafür muss dort am 25. Dezember zwischen 00:01 Uhr und 23:59 Uhr mindestens eine Schneeflocke oder die Mischform Schneeregen dokumentiert werden. Aber Achtung: Es zählt nur der Schnee, der am 1. Weihnachtsfeiertag fällt. Schnee der bereits vor dem 1. Weihnachtsfeiertag gefallen ist und noch liegt, zählt NICHT als weiße Weihnacht im Sinne dieser Wetten. Dementsprechend sind die Tipps dieser Wette oft auch mit “to snow” bzw. mit “not to snow” bezeichnet.
Wettquote für weiße Weihnachten 2013
Die Wettquote dafür, dass am 25.12.2013 in Berlin Schnee fällt, liegt derzeit bei 1.83. Anbieter Paddypower schätzt also die Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis auf knapp 55 %. Für 10 € Einsatz, könnte man 18,30 € gewinnen – Reingewinn also 8,30 €. Hingegen kann mit einer Quote von 2.75 darauf gewettet werden, dass in New York am Weihnachtstag Schnee oder Schneeregen fällt, was einer Wahrscheinlichkeit von etwa 36 % entspricht. Aus 10 € könnten mit einer einzelnen Schneeflocke 27,50 € werden – ein Reingewinn von 17,50 € ist möglich, aber in diesem Fall sehr unwahrscheinlich.
*Für Fortgeschrittene: Wettanbieter müssen beim Festlegen der Wettquote natürlich berücksichtigen, dass für sie nach Auszahlung der Gewinne auch ein Plus steht. Denn: Wettende wetten nicht etwa gegen den Wettanbieter, sondern gegen die anderen Wettenden. Der Wettanbieter ist also nur der Vermittler und bezahlt die Gewinner mit dem Wetteinsatz der Verlierer(!). Damit hier ein ausgewogenes Verhältnis entsteht, kann es aus Sicht des Wettanbieters nötig werden, dass die Wettquote angepasst wird. Bereits gesetzte Wetten behalten aber ihr Quoten.